"Großen Wockern darin vor diesem 15 Bauleute 8 Cossaten gewohnet ist folgendes befunden:"

Amtsbeschreibung des Domanialamtes Güstrow 1644    /6/

Die erste schriftliche Quelle, die mit Sicherheit einen direkten Vorfahren verzeichnet, ist die Amtsbeschreibung des Domanialamtes Güstrow von 1644.

Laut dieser Quelle besitzt der Kossat Hans Mildann in Groß Wokern ein Haus, aber keine Scheune. An Viehzeug werden bei ihm nur zwei Schweine und drei Hühner gezählt. Er hat weder Ochsen und Stiere noch Kühe, Stärken oder Kälber auf seinem Hof wie die Vollhufenbauern des Dorfes. Hans Mildann hat drei Scheffel Roggen, drei Scheffel Gerste, keinen Hafer, anderthalb Scheffel Erbsen und einen Viertel Scheffel Leinsamen ausgesät. Das entspricht in etwa einer Aussaatmenge von 8 Scheffeln Getreide und einer Anbaufläche von knapp 2 Hektar, einem Zehntel Land einer vollen Hufe.

Auch in den folgenden Jahren taucht Hans Mildann als Steuerzahler in Groß Wokern auf:

    1651 zahlt Hans Mildann einen Reichstaler drei Schilling Landbede für sich und seine Frau (Familie), zwei Ochsen und ein Schaf.

    1653 beträgt seine Landbede einen Reichstaler drei Schilling für zwei Ochsen, eine Kuh und ein Schwein.

    1654 zahlt Hans Mildann einen Reichstaler drei Schilling Steuern für sich, seine Häuser und zwei Ochsen.

    1655 zahlt er einen Reichstaler dreizehn Schilling Steuern für sich, seine Häuser, zwei Ochsen, eine Kuh und ein Schwein.

    1656 zahlt er Steuern für bereits sechs Stück Rindvieh und ein Schwein.

    1657 zahlt Hans Mildan Steuern für 5 Häupter Rindvieh, 1 Marktschwein und zwei Ferkel.

In den Landbederegistern der vorangegangenen Jahre während des Dreißigjährigen Krieges von 1621 bis 1644 taucht der Name Mildann in Groß Wokern allerdings nicht auf. Er wird in der Amtsbeschreibung von 1644 auch nicht unter den Hufenbauern und Kossaten, die vor dem Dreißigjährigen Krieg ansässig waren, erwähnt. Das legt nahe, dass die Familie erst mit dem Ende der Wirren des Krieges im Dorf ansässig wird. Aber woher könnte sie gekommen sein? Hier bieten sich zwei Möglichkeiten an:

Das Kaiserbederegister von 1496 und die nachfolgenden Landbederegister zwischen 1507 und 1570 führen in der näheren Umgebung von Groß Wokern Familien mit dem Namen Mildan sowohl in Ahrenshagen südlich in der Nähe von Krakow als auch in Prebberede nördlich in der Nähe von Laage an. Ahrenshagen gehört zum Amt Goldberg, Prebberede ebenso wie Groß Wokern zum Amt Güstrow. Beide Dörfer liegen im ritterschaftlichen Gebiet dieser Ämter.


1496 Ahrenshagen Hans Mildan
1507 Ahrenshagen Matthies Mildan, 8 Schilling Steuer
  Prebberede Claus Mildan
1568 Ahrenshagen Matthies Mildan, 8 Schilling Steuer für einen Katen
  Prebberede Claus Mildan
1570 Ahrenshagen Thies Mildan, 8 Schilling Steuer
  Prebberede Claus Mildan


Eine Zuordnung zu einer dieser Familien ist aber allein anhand dieser Kaiserbede- und Landbedregister nicht möglich und bleibt reine Spekulation. Beide Orte sind in etwa gleich weit von Groß Wokern entfernt. Erst spätere Quellen grenzen die Wahrscheinlichkeit, daß die Wokersche Familie ein Zweig der aus dem nördlichen Prebberede stammenden Milhahnschen Familie sein kann, weiter ein.