Schuster

Schuster gehören zum ärmeren Landhandwerk. Meist besitzen Schuster noch Acker und Viehzeug, um überhaupt den Lebensunterhalt bestreiten zu können.

Sie stellen geschnitzte Holzschuhe, Holzpantinen, bei denen nur die Sohle aus Holz besteht, und Lederschuhe her. Die Sohlen oder Holzschuhe werden hauptsächlich aus Pappel-, Erlen- oder Weidenholz angefertigt.

Das Leder wird über einen dem Fuß nachgebildeten hölzernen Grundkörper, den Leisten, gezogen und erhält so seine Passform. Jeder Kunde hat beim Schuster seinen eigenen Leisten, der dem Fuß immer wieder neu angepasst wird. Mit der Hand werden Schaft und Sohle zusammengenäht. Als Garn benutzt der Schuster dünne Hanfseile, die mit Pech strapazierbar gemacht werden. Um die Feinarbeit besser beleuchten zu können, stehen auf den Tischen der Schusterwerkstätten typische Öllampen mit wassergefüllten Glaskugeln, die das Licht reflektieren und so heller leuchten.

Das für die Schuhe nötige Leder beziehen die Schuster von den Gerbereien der Städte. Für Schuhe, die im Alltag benötigt werden, wird meist Leder verwendet, dass durch Gerbung mit Eichenlohe entsteht und eine helle rotbraune Farbe hat. Gerben mit Kiefern- oder Lärchenrinde ergibt schwarzes Leder, Pappel- oder Ulmenrinde wird zum Gelbfärben des Leders verwendet. Bei der Weiß- und Alaungerbung wird feineres fast weißes Leder hergestellt.

Damit aus Tierfellen Leder wird, müssen als erstes in speziellen Gruben die Haare durch Bestreuen mit Kalk gelockert werden. Anschließend schabt der Gerber mit einem Haareisen sorgfältig Haar und Fleischreste von der Haut. Nun kommen die Häute für mehrere Wochen in Gruben, die mit Eichenlohe gefüllt sind. Während des Gerbvorgangs entsteht aus ihnen Leder. Danach muss das Leder durch den Gerber mit verschiedenen Hölzern weich und eben gemacht werden. Nach dem Beschneiden wird es auf beheizten Trockenböden in der Gerberei getrocknet.