Drescher

Drescher sind Spezialarbeitskräfte, die an einen Gutshof gebunden sind und anfangs saisonbedingt arbeiten, später immer mehr Tagelöhnerstatus besitzen. Von etwa Pfingsten bis nach der Ernte arbeiten die Drescher dann als Feldarbeitskräfte und die gesamte übrige Zeit sind sie als Scheunendrescher beschäftigt. Wirtschaftlich sind sie schlechter gestellt als die Häcker. Das Korndreschen ist eine körperlich extrem anstrengende Tätigkeit und wird oft schon ganz früh am Morgen gegen zwei oder drei Uhr begonnen. Die Redensart "essen wie ein Scheunendrescher" wirft ein Licht auf den mit der kräftezehrenden Arbeit verbundenen großen Appetit.

Für das Ausdreschen des Getreides werden die nach der Ernte zum Nachtrocknen im Dachstuhl des Bauernhauses oder in den Scheunen des Gutes gelagerten Garben geöffnet und auf der lehmgeschlagenen Diele oder dem Scheunenboden ausgebreitet. Meistens wird unter die Garben ein großes Tuch gelegt, damit die Körner leichter eingesammelt werden können. Mehrere - meist vier - Drescher schlagen nun im zeitversetzten Rhythmus mit hölzernen Dreschflegeln auf die Garben ein, damit das Korn überall gleichmäßig ausgedroschen wird. Anschließend werden die leeren Strohhalme abgesammelt und eingebunden. Nun ist es noch notwendig die Körner von Spreu und Staub zu trennen. Dazu wird das Tuch gleichmäßig mehrmals geschwungen und die leichten Bestandteile können mit dem Wind davonfliegen. Zum Abschluss werden die Körner über Kornsieben ausgesiebt.